In Wächtersbach ist die Blüte um 1500, aber auch um und nach 1700 gut ablesbar. Allerdings kommt es hier zu einer verwirrenden Stilvielfalt, die auf die sozialen Unterschiede der Bauherren zurückgeht.
In Gelnhausen hingegen sind die geistesgeschichtlichen Brüche vom Humanismus über den Absolutismus zur Empfindsamkeit an der Entwicklung der Mann-Figur besonders gut abzulesen.
Auf diese Kurzform lässt sich das Ergebnis dieser Arbeit zum Zierfachwerk in Wächtersbach und Gelnhausen bringen. Weitere Beispiele aus Hanau, Grünberg, Frankfurt am Main, Michelstadt, Ramholz und dem württembergischen Göppingen werden angeführt.
Die wichtigsten Ergebnisse sind:
· Einige Fachwerkfiguren in Wächtersbach sind höchstwahrscheinlich Unikate. Dazu zählen die Mann-Andreaskreuz-Gruppe in der Bachstraße und der Wächtersbacher Schutzengel-Mann am Obertor.
· Der Rumpenheimer Hof und der Fürstenhof in Gelnhausen haben höchstwahrscheinlich eine gemeinsame Baugeschichte. Von der Forschung bisher unbeachtet haben sie nicht nur eine sehr ungewöhnliche Bauweise, sondern weisen womöglich die ältesten Mann-Figuren von Hessen auf.
· Der Fürstenhof zählt zu den bedeutendsten Baudenkmälern in Hessen. Er wird derzeit saniert und das Zierfachwerk mit Schindeln verkleidet. Dieser Eingriff ist durch nichts zu rechtfertigen.
Fachwerk ist ein Thema von allgemeinem Interesse. Ältere berichten, dass das früher in Hessen sogar Schulstoff war. Der Altstadtförderverein freut sich, dass er eine Arbeit herausgeben kann, die den Bogen vom Allgemeininteresse zur Fachwerkforschung schlägt.
Diese Datei ist die Version 3 vom 2. März 2025. Gegenüber der Erstversion vom 21. Februar wurden geändert:
Weitere Aktualisierungen können folgen.